CHRISTIAN BOLTANSKI - Erinnerungen | Souvenirs | Memories
Neben dem Erinnerungsort für die Zwangsarbeiter hat Christian Boltanski eine weitere große Installation als Erinnerungsprojekt für die Arbeiter geschaffen. Für die Installation von Christian Boltanski wurden zahlreiche historische Arbeitsspinde aus allen Betriebsteilen der Völklinger Hütte in die Möllerhalle gebracht. Aus den Spinden sind Erinnerungen ehemaliger Hüttenarbeiter zu hören, die speziell für die Installation von Christian Boltanski aufgenommen wurden. Sie erzählen, was es hieß, auf der Völklinger Hütte zu arbeiten.
Kaum ein Gegenstand in der Völklinger Hütte ist so persönlich wie die Arbeitsspinde der Arbeiter. Es war der Ort, wo man sich vom Privatmann in den Hüttenarbeiter verwandelte. Wo man seine privaten Dinge ablegte und die Arbeitskleidung anzog. Kaum ein Gegenstand in der Völklinger Hütte verkörpert so sehr die Emotionen und die Erinnerungen der Hüttenarbeiter.
Christian Boltanski hat die Spinde zu einem konzentrierten Ensemble inszeniert, in dem die Spinde so gruppiert sind, dass sie in einem dialogischen Miteinander erscheinen. Die Spinde sind Kristallisationspunkte der Arbeit. Innen privat und außen Teil der Völklinger Hütte, vermitteln sie auf höchst eindrucksvolle Art eine besondere Form der Erinnerung und Wertschätzung der Arbeit. Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, wo mit großem Aufwand die Hochofengruppe, die Sinteranlage und die Maschinen der Völklinger Hütte vor dem Verfall gerettet wurden, verweisen die Arbeitsspinde auf die Menschen, die hier gearbeitet haben. Auf ihre Erinnerungen und Emotionen, die in den Arbeitsspinden gespeichert sind.