CHRISTIAN BOLTANSKI - Die Zwangsarbeiter | Erinnerungsort in der Völklinger Hütte
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bildet die Installation von Christian Boltanski einen Erinnerungsort, der die Erinnerung an die Menschen wachhält, die in zwei Weltkriegen in der Völklinger Hütte Zwangsarbeit verrichten mussten. Berührend und sehr emotional eröffnet sie in der Sinteranlage der Völklinger Hütte einen neuen Zugang zum Thema Zwangsarbeit. 12.393 Männer, Frauen und Kinder aus 20 Ländern waren während des Zweiten Weltkrieges als Zwangsarbeiter in der Völklinger Hütte registriert. 261 von ihnen verloren ihr Leben, darunter 60 Kinder und Kleinkinder.
Impressionen
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Christian Boltanski | Die Zwangsarbeiter I © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Hans-Georg Merkel
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Christian Boltanski | Die Zwangsarbeiter II © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Karl Heinrich Veith
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Christian Boltanski | Die Zwangsarbeiter III © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Karl Heinrich Veith
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Christian Boltanski | Die Zwangsarbeiter IV © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Karl Heinrich Veith
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Christian Boltanski | Die Zwangsarbeiter V © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Karl Heinrich Veith
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Christian Boltanski | Die Zwangsarbeiter VI © Weltkulturerbe Völklinger Hütte | Karl Heinrich Veith
In der Arbeit von Christian Boltanski verbinden sich die Industriekultur der Völklinger Hütte, die rostigen Archivkästen und die Kleidungsstücke zu einer großen, begehbaren Raum-Installation von 3,30 Meter Breite, 6 Meter Höhe und 18 Meter Länge. Zwischen den Archivkisten führt ein enger nur von einigen Glühbirnen spärlich beleuchteter Gang zu der Installation der Kleidungsstücke.
Die BesucherInnen stehen mitten in den eng gestellten Wänden des Archivs der Erinnerungen, das aus unzähligen aufeinander gestapelten Archivkisten besteht, hier und da ist eine Nummer zu erkennen, schwarze Hosen und Jacken formieren sich zu einem Kleiderberg. Der Eindruck eines gigantischen Archivs stellt sich ein, die abgelegten schwarzen Kleidungsstücke suggerieren die Abwesenheit von Menschen, die einmal vor Ort gewesen sein könnten. Die gesprochenen Namen benennen konkrete Schicksale.
Christian Boltanski
* 1944 in Paris
+ 2021 in Paris
Erinnern – das ist das große Thema des französischen Künstlers Christian Boltanski. 1944 im von Deutschen besetzten Paris als Sohn eines ukrainischen jüdischen Vaters und einer korsischen katholischen Mutter geboren, ist er durch die Erinnerung an den Holocaust geprägt. Seine eigene Vergangenheit und Kindheit, Vergänglichkeit und das menschliche Bemühen gegen das Vergessen und Vergessen-Werden sind zentrale Themen seines Werks. Bis zu seinem Tod beschäftigte er sich mit dem Erinnerungswert von Menschen und Gegenständen. Christian Boltanski gilt als Mitbegründer der Konzeptkunst "Spurensicherung".