Mon Trésor - Europas Schatz im Saarland
Mon Trésor. Europas Schatz im Saarland
Mit „Mon Trésor. Europas Schatz im Saarland“ richtet sich der Blick programmatisch auf eine europäische Kernregion. Die Ausstellung präsentiert bedeutende Schätze aus dem Saarland sowie seinen Nachbarländern: Herausragende Objekte der Archäologie, Technik und Kunst vom Saarkarbon bis heute, aber auch überraschende Funde verdeutlichen die kulturelle und humane Dimension dieser multinationalen Weltgegend.
„Mon Trésor“ wählt zugleich einen persönlichen, subjektiven Ansatz. „Mein Schatz“, das kann auch ein Gegenstand sein, dem eine ganz besondere Erinnerung innewohnt. Für die BesucherInnen stellt sich damit die Frage: Was ist ein Schatz? Und was ist mir persönlich wichtig ?
Von der europäischen Dimension der Großregion mit Luxemburg und Lothringen zeugen etwa die Keramik aus Sarreguemines, Schmuckpreziosen aus dem Musée Lalique oder die Rekonstruktion des Luxemburger Weltdokumentenerbes, der bahnbrechenden Fotoausstellung „Family of Man“ von Edward Steichen.
Der Titel „Mon Trésor“ ist dabei wörtlich zu nehmen. Jeder Schatz ist zuallererst persönlich, auch wenn er später zum Kulturgut wird. Der Abschiedszettel eines Siebenjährigen an den Vater - hastig geschrieben, bevor die Familie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs der Aufforderung zur Evakuierung nachkommt – liegt neben dem Ring eines Kindes aus der Römerzeit, der ebenfalls von Gefahr und Flucht erzählt.
Im Echoraum der Geschichte(n)
Was ist ein Schatz? Ein archäologisches Objekt, das einen hohen Geldwert besitzt? Das Werk eines Fotografen, der von Saarbrücken aus einer internationalen Stilrichtung ihren Namen gab? Oder der Ehering aus Messingrohr, den ein Hüttenarbeiter für seine Frau geschaffen hat – ein Provisorium, bis das Geld für einen ‚richtigen‘ Ring aus Gold zusammen war?
Der Titel „Mon Trésor“, „Mein Schatz“, ist wörtlich zu nehmen. Jeder Schatz ist zuallererst privater Natur, auch wenn er später zum Kulturgut wird. Der Abschiedszettel eines Siebenjährigen an den Vater – hastig geschrieben, bevor die Familie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs evakuiert wird – liegt neben dem Ring eines Kindes aus der Römerzeit, der ebenfalls von Gefahr und Flucht erzählt.
Die Gebläsehalle
Die Gebläsehalle präsentiert sich im Vergleich zu den vorherigen Ausstellungen in einer komplett veränderten Raumarchitektur. Nahezu alle Stellwände wurden abgebaut, sodass sich ein neuer Blick auf die weltweit einmaligen Gebläsemaschinen ergibt. Im Vordergrund steht die Arbeit mit der vorhandenen Industriearchitektur, zahlreiche Schätze der Gebläsehalle werden so sichtbar.
Die Gebläsehalle ist bei „Mon Trésor“ doppelt bedeutsam: Sie ist nicht nur das auratische Schatzgehäuse, sondern offenbart sich selbst mitsamt ihrer historischen Einrichtung und Gestaltung als außergewöhnlicher Schatz von weltweiter Bedeutung.
Das Staunen neu lernen
Eigentlich kann Sie nichts mehr überraschen? Wie wäre es dann damit: Warum liegen in einem Merowinger-Grab geköpfte Pferde? Wussten Sie, dass die erste Eisenbahn in Deutschland um ein Haar in Geislautern gefahren wäre?
Der Nachbau ist in der Gebläsehalle zu sehen.
Möchten Sie einmal im Gymnastikraum der „Olympic“ stehen – dem baugleichen Schwesterschiff der Titanic?
In eine Kapelle eintreten mit den Entwürfen Gerhard Richters für die Abtei in Tholey, dem Dillinger Triptychon und weiteren spirituellen Schätzen? Sogar der mehr als sechs Meter hohe Gollenstein, der größte Menhir Mitteleuropas, steht jetzt in der Völklinger Hütte. Sie werden staunen!
Nur ein Stück Papier ?
„Lieber Vater, wir müssen fort. Alois Bernhard Johannes
Gruß u. K. Kätchen“.
Bereits am 1. September 1939, dem Tag des deutschen Überfalls auf Polen, wird Familie Peitz aus Saarbrücken-Burbach evakuiert. Morgens kommt die Aufforderung zum Packen und bereits nachmittags geht es los nach Thüringen.
Der Vater, Nikolaus Peitz, Schlosser auf der Burbacher Hütte, muss arbeiten. Zum Abschied schreibt der siebenjährige Alois dem Vater einen Zettel. Über all die Jahre hat sich dieser Zettel, den der Vater sein Leben lang aufbewahrt hat, bis heute erhalten: Er ist zum Schatz geworden.
Das Katalogbuch liegt bereits vor: „Mon Trésor. Europas Schatz im Saarland“, herausgegeben von Ralf Beil und Frank Krämer; mit Essays von Ralf Beil, Neil Cossons, Rudolf Echt, Frank Krämer, Christiane Peitz, Rolf Sachsse. Reich illustriertes Hardcover, 352 Seiten
Preis 35 €
Erhältlich in unserem Online Shop
Mein persönlicher Schatz
Die Ausstellung erzählt insbesondere von Emotionen und Geschichten hinter den Objekten. Wir zeigen unsere gemeinsamen Schätze und fragen zugleich: Was ist Ihr Schatz? In diesem Sinne haben wir einen Aufruf an alle SaarländerInnen sowie BewohnerInnen unserer europäischen Großregion gestartet.
Zeigen Sie uns Ihren Schatz! Das kann Ihr Lieblingsbaum im Garten sein, eine alte Fotografie, die Taschenuhr des Großvaters, Ihr Kaninchen oder ein Mensch, der Ihnen lieb und teuer ist. Zeigen Sie uns, was Ihnen wichtig ist!
Zu den persönlichen Schätzen
Medien Galerie
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