Vladimir Turner
Ausstellungen
Werke
Dead Man
Vladimir Turner Dead Man
Copyright: Vladimir Turner
Datierung
2019
Abmessungen
3:29 Min.
Material
Videoperformance
Beschreibung
Mit der Performance „Dead Man“ vollzieht der Urban-Art-Künstler und Aktivist Vladimir Turner ein eindrucksvolles Ritual in einer verlassenen Kohlemine im polnischen Bytom, einem der am stärksten toxisch belastenden Orte des Landes. Der Künstler isst Kohle, spuckt sie wieder aus und nutzt seine gefärbte Spucke, um sich zu bemalen – eine Handlung, die traditionelle schamanische Praktiken mit der Realität des industriellen Ressourcenverbrauchs verbindet. Dieses fast meditativ anmutende Ritual hinterfragt das zynische Spiel von Vergiftung, Protest und innerer Reinigung und verweist eindringlich auf das eigene Tun und Handeln.
Frank Krämer
Mock up
Vladimir Turner neu KHV kompr
Copyright: Karl Heinrich Veith
Datierung
2024, in situ
Abmessungen
Höhe 7 m
Material
Kunststoff, Solarpanels
Beschreibung
Am unteren Ende des Erzschrägaufzugs der Völklinger Hütte hat die Gummi-Attrappe einer Erdöl-Tiefpumpe des tschechischen Künstler Vladimir Turner einen prominenten Standort gefunden. Dort prangt sie auf dem Dach eines früheren Leitstandes – jedenfalls wenn das Wetter mitspielt. Denn das Modell wird mittels Solarenergie aufgeblasen und in Bewegung versetzt. Mit anderen Worten: Steht nicht genügend regenerative Energie zur Verfügung, kollabiert das System – was der Prager Künstler explizit allegorisch verstanden wissen will. Wir hätten nun eben diesen Punkt auf unserem Planeten erreicht. Seine Arbeit „Mock Up“ gibt zu verstehen, dass die Energiewende weg von den fossilen Brennstoffen auch mit Verzicht verbunden sein kann. Zugleich sieht er in der Attrappe eine Versinnbildlichung von Greenwashing-Strategien in Politik und Wirtschaft. Turners aktivistische Kunst fordert ein Ende des fossilen Kapitalismus und plädiert für strikte Konsequenz: „Ich fürchte, wenn wir eine Zukunft haben wollen, müssen wir auf den motorisierten Individualverkehr verzichten. Das ist ein riesiger, nicht nachhaltiger Luxus.“
Daniel Bauer